Wusstet ihr, dass jedes 5.Grundschulkind nicht schwimmen kann? Das hat eine von der DLRG in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage ergeben. Bei der Umfrage kam außerdem heraus, dass ein großer Faktor beim Thema Nichtschwimmer das Einkommen der Familie ist.
Jedes zweite Kind, dessen Eltern weniger als 2.500 Euro netto im Monat zur Verfügung haben, kann sich demnach im Wasser nicht sicher fortbewegen. Bei einem Netto von mehr als 4.000 Euro pro Monat ist nur noch weniger als eines von acht Kindern betroffen.
(Quelle: www.ndr.de)
Befragt wurden im August 2022 bundesweit insgesamt 2.000 Personen ab 14 Jahren, darunter auch 500 Eltern oder Betreuungspersonen, die die Schwimmfähigkeit ihrer 6- bis 10-jährigen Kinder einschätzen sollten. Hintergrund der abnehmenden Schwimmfähigkeit unter Grundschülern ist laut DLRG-Präsidentin Ute Vogt auch der Umstand, dass während der Pandemie über längere Zeiträume kaum Schwimmunterrricht habe stattfinden können. Infolgedessen lag der Anteil der Kinder im Grundschulalter ohne Schwimmabzeichen laut der Umfrage im August 2022 bei 37 Prozent.
Häufig erreichten Kinder nach dem Ende des Schulschwimmkurses nur das „Seepferdchen“. Um wirklich sicher schwimmen zu können, da sind sich die Experten einig, brauchen sie mindestens den Freischwimmer, also das Bronzebabzeichen. Und das hat laut Umfrage nur ein knappes Viertel der Grundschüler.
(Quelle: www.ndr.de)
Projekt: Schwimmwoche
Bei der Datenlage hab ich mich natürlich umso mehr gefreut, dass die DLRG Adendorf-Scharnebeck nach der Premiere 2022 auch dieses Jahr für die 3. Klassen der Grundschule Adendorf wieder eine Schwimmwoche angeboten hat. Denn obwohl wir hier ein Freibad im Ort haben, gibt es durch die Grundschule keinen Schwimmunterricht (mehr). Der Grund: Personalmangel und fehlende Kompetenzen, um als Lehrkraft überhaupt mit Kindern schwimmen gehen zu dürfen.
Kurz vor den Sommerferien fand in der letzten Juniwoche für die fünf Klassen des 3.Jahrgangs die Schwimmwoche im Adendorfer Freibad statt. Unermüdlich schwammen die Mädchen und Jungen bei jeder Wetterlage. Pro Klasse standen täglich 45 Minuten zur Verfügung. Es gab einen gut organisierten Stundenplan abzuarbeiten, da die Klassen ihre Unterrichtsstunden hintereinander hatten. Einen Schwimmkurs ersetzen kann diese Woche natürlich nicht, da die Zeit dafür leider überhaupt nicht ausreicht. Inhalte der Schwimmwoche waren: Schwimmen bzw. Verbesserung der Schwimmfähigkeit, Springen, Tauchen und vor allem viel Spaß im Wasser!
Unglaublich toll
Der Kracher an dieser tollen Projektwoche war aber nicht nur, dass die Kinder keinen Eintritt für das Freibad zahlen mussten. Als wäre es nicht schon einen großen Dank wert, dass die unglaublich tollen und engagierten Betreuer:innen der DLRG für dieses Angebot bereitwillig ihre Freizeit und Urlaubstage opfern – nein, der ganze Kurs war für die Kinder auch noch komplett kostenlos! Was haben wir für ein Glück, dass es in unserer Gemeinde so viele Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. Da geht mir wirklich das Herz auf. Und wisst ihr, was noch besser ist als ein geöffnetes Herz? Eine geöffnete Brieftasche! 😉
Ich habe daher im Juni mein Ratsfrauen-Sitzungsgeld an die DLRG Adendorf-Scharnebeck gespendet, um diese wichtige Arbeit des Vereins zu unterstützen. Vor Ort habe ich am Ende der Schwimmwoche viele glückliche Kinder im Freibad angetroffen und auch noch eine tolle Info erhalten: 38 Kinder haben in dieser Schwimmwoche ein Abzeichen erworben. Herzlichen Glückwunsch!
Kleiner Wehmutstropfen
In 2024 wird die Schwimmwoche aufgrund der Freibadsanierung leider nicht stattfinden können. Ich hoffe daher sehr, dass die DLRG in 2025 den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Adendorf wieder eine Schwimmwoche anbieten kann. Geplant ist zumindestens, und zwar dann für Klasse 3 und 4 (um den Ausfall in 2024 zu kompensieren).